Stadt Neumark (zu erfüllend)
Lage
Die Stadt Neumark liegt im Höhenbereich von 185 bis 195 Meter über Normal-Null in der Niederung der von Osten nach Westen fließenden Vippach, innerhalb der flachen Mulde des Thüringer Beckens, an der Landesstraße zwischen Weimar und Sömmerda.
Die Stadt Neumark hat eine schön sanierte und modern gestaltete Kindertagesstätte für 25 Kinder.
Auf der von 1887 bis 1945 genutzten Schmalspurstrecke Weimar – Großrudestedt entstand der Laura – Radweg in Richtung Vippachedelhausen – Markvippach, der bedingt durch seine Lage zum Wandern und Radfahren einlädt.
Das kulturelle und sportliche Leben wird von verschiedenen Vereinen gestaltet. Im südlichen Bereich der Stadt liegt der Sportplatz mit einem Sozialgebäude.
Neben mehreren Kleinbetrieben ist die Erzeugergenossenschaft Neumark e. G. der größte Arbeitgeber.
Neumark ist mit 515 Einwohnern die kleinste Stadt in Thüringen. Das wohl bedeutendste Bauwerk ist die auf dem Friedhof stehende Stadtkirche. Schon aus der Ferne ist der landschaftsherrschende, ungewöhnlich hohe, verschieferte Spitzhelm des Kirchturmes zu sehen, dessen Knauf die stattliche Höhe von 69 m erreicht.
Geschichte
Nach Rückzug der Slawen wurde Neumark 1179 Z. miles Hermannus der Novo Foro als Siedlungsplatz erwähnt. Die Stadtgründung erfolgte wahrscheinlich um 1325. Der Gründung der Stadt gingen zwei ländliche Siedlungen voraus, von denen die eine, das Niederdorf, noch heute erhalten ist. Es wurde südlich der ehemaligen Burg in der Form eines Sackgassendorfes angelegt und später nicht in die Stadtbefestigung einbezogen. Ein zweites Dorf (Oberndorf) lag im Mittelalter am St. Michaelsbrunnen. Es wurde am Ausgang des 16. Jh. wüst. Die Umrisslinie der erstmals 1326 erwähnten Stadt umschreibt die Form eines Rhomboiden von etwa 300 Meter Seitenlänge. Die Stadt wird durch eine über die längere Diagonale geführte Hauptstraße erschlossen, die zu einem dreieckigen Marktplatz erweitert ist. Neumark war mit Gräben, Mauern und zwei Toren befestigt gewesen und ist in seiner mittelalterlichen Stadtstruktur in großen Teilen noch heute erlebbar. Abseits der großen mittelalterlichen Handelsstraßen entwickelte sich Neumark nur geringfügig über die mittelalterliche Stadtgrenze hinaus. Wirtschaftliche Grundlagen waren für die Bewohner vor allem der Waid- und Weinanbau, später die Schafzucht auf dem Gut sowie mittelbäuerliche Wirtschaftshöfe. Trotz des 1880 erfolgten, gegenwärtig aber nicht mehr bestehenden Anschlusses an die Eisenbahn (Schmalspurbahn Weimar-Großrudestadt) wurde in der folgenden Zeit keine Industrie oder anderes größeres Gewerbe in Neumark ansässig. Auf dem Windmühlenberg westlich von Neumark wurden Gräber aus der Jungsteinzeit o. Neolithicum (bis 2 000 v. u. Z.) und aus dem Frühmittelalter gefunden. Südlich von Neumark an der Vippach-Niederung befindet sich vermutlich ein Siedlungsplatz aus der Römischen Kaiserzeit und ebenfalls aus dem Frühmittelalter. Scherbenfunde aus der Römischen Kaiserzeit sowie deutsche und slawische Keramik des 8.-14. Jahrhunderts wurden im Bereich des St. Michelsbrunnen gemacht. Weitere Funde von frühgeschichtlichen Siedlungen werden vom Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in der Nähe des ehemaligen Neumärker Sees erwartet. Charakteristisch für die städtebauliche Qualität Neumarks ist die in großen Teilen noch heute ablesbare Form der mittelalterlichen Stadtgestalt, da im Bereich der ehemaligen Mauer eine fast durchgehende Grünzone samt Graben verläuft.
„Alten Gutshof“
Das ehemalige Gut mit dem Gutshaus ist als geschichtlich wertvollstes Gebäude anzusehen. Auf dem „Alten Gutshof“ am südöstlichen Ortsrand von Neumark werden bauwilligen Bürgern attraktive Grundstücke angeboten. Die verkehrsmäßige Erschließung des Wohngebietes erfolgt über das örtlich vorhandene Straßennetz und grenzt unmittelbar an den historischen Stadtkern.